Seit Jahren ist Burnout in aller Munde. Einige haben Betroffene im Bekannten- oder Freundeskreis und haben somit erlebt, was für gravierende Auswirkungen ein Burnout haben kann.

Aber warum kommt es überhaupt zu einem Burnout und gibt es Wege, wie man sich davor schützen kann?

Die Ursachen

Die Ursachen sind oft äußerst vielschichtig und individuell und sind nicht immer nur auf Stress und Überlastung im Beruf zurückzuführen. Oft ist es eine Mischung aus mehreren belastenden Faktoren, die dem Betroffenen buchstäblich „über den Kopf wachsen“.

Folgende Ursachen und Auslöser können zu einem Burnout führen:

  • Getrieben davon immer der Beste und Erfolgreichste zu sein
  • Zukunfts- oder Versagensängste
  • permanente Erreichbarkeit
  • Probleme im Privatleben
  • Schlechtes Betriebsklima
  • Lange Arbeitszeiten oder Schichtdienst
  • „im Hamsterrad gefangen sein“ – Aufstehen, Arbeiten, Schlafen, wieder Aufstehen, Arbeiten, usw.

All das kann schnell dazu führen, dass sich im Kopf alles nur noch darum dreht. Abschalten wird immer schwerer, man kann schnell in die sogenannte „Negativ-Spirale“ geraten.

 

Folgende körperliche Symptome von zu viel Stress können u.a. sein:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Reizbarkeit
  • Häufige Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit oder permanente Müdigkeit
  • Herz-Kreislaufprobleme
  • Hörsturz
  • Magen-Darmbeschwerden
  • Angegriffenes Immunsystem (häufige Infektionen)

 

Grenze nicht überschreiten

Einen großen Schritt zur Prävention können Sie selber gehen, wenn Sie lernen, sich bewusst zu erholen.

Es gibt Studien, die belegen, dass Menschen, die ihre Erholung bewusst planen, insgesamt deutlich erholter sind.

Der Großteil der Befragten nutzt einfachste Möglichkeiten, um den Kopf frei zu bekommen

  • Sport treiben
  • Spazieren gehen
  • Aktivitäten mit Familie und Freunden

Als besonders erholsam wurde von den Befragten die sportliche Betätigung und Unternehmungen mit Familie und Freunden wahrgenommen.

Mit der geplanten, also bewussten Entspannung ist es aber nicht immer so einfach. Natürlich fällt dies besonders schwer, wenn einem die Gedanken rund um die Arbeit im Wege stehen.

Tipp: Schalten Sie das Smartphone oder zumindest die E-Mail-Weiterleitung nach Feierabend aus. Gönnen Sie Ihrem Kopf auch mal eine Auszeit. Die E-Mails können bestimmt auch hin und wieder bis zum nächsten Tag warten.

Täglich etwa 269 Milliarden E-Mail Verkehr von etwa 3,7 Milliarden Accounts

Einige deutsche Großkonzerne haben das Problem der permanenten Erreichbarkeit erkannt und handeln bereits. Der Sportwagenbauer Porsche strebt eine Betriebsvereinbarung an, in der geregelt werden soll, dass Mails, die zwischen 19 Uhr und 6 Uhr sowie am Wochenende eintreffen, automatisch an den Absender zurückgeschickt werden und nicht mehr in der Mailbox des Mitarbeiters* landen.

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Versuchen Sie sich zu motivieren

Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag hat man selten Lust z.B. noch ins Fitnessstudio zu gehen und sich auf dem Laufband vollkommen auszupowern.

Es muss ja auch nicht gleich bis ans Limit gehen. Wählen Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und bei denen Sie abschalten können.

  • Kochen Sie gern? Verabreden Sie sich mit Freunden zu einem gemütlichen Kochabend.
  • Gehen Sie gern in die Sauna? Nehmen Sie zum Beispiel Ihren Partner/Ihre Partnerin mit und genießen Sie die gemeinsame Zeit.
  • Nutzen Sie Ihre Mittagspause und gehen bei schönem Wetter eine Runde spazieren.
  • Hören Sie gern Musik? Legen Sie eine Ihrer Lieblings-CDs ein und lassen Sie Ihre Gedanken treiben.
  • Probieren Sie eine Yoga-Stunde aus. Yoga kann unheimlich entspannend und stärkend wirken.

Tipp: Wenn es Ihnen schwerfällt, sich spontan zu erholen, planen Sie die Zeit in Ihrem Kalender fest ein. Beispielsweise zwei Abende in der Woche für jeweils eine Stunde. Oder jeder zweite Samstag im Monat.

Planen Sie es so, wie es sich für Sie am besten vereinbaren lässt. Sie sollen sich nicht stressen, nur um Ihre gesetzten Entspannungsfenster zu erreichen. Das wäre zugegebenermaßen eher kontraproduktiv.

 

Bleiben Sie dran – Entspannung braucht Zeit

Viele haben mittlerweile verlernt, sich zu erholen. Verwerfen Sie Ihre neuen Entspannungsmaßnahmen also nicht sofort wieder, wenn der erwünschte Erfolg sich nicht gleich nach dem ersten Versuch einstellt.

Den ersten Schritt haben Sie bereits getan. Sie sind sich bewusst, dass Sie etwas tun müssen, um sich langfristig besser zu fühlen und nicht in die Burn-out-Falle zu treten.

Bleiben Sie also dabei. Sie werden sich langfristig besser fühlen.

Die Fähigkeit, sich effektiv vom Arbeitsalltag erholen zu können, nimmt mit dem Alter zu. Das bedeutet, dass besonders Menschen im Alter von 30 bis 50, lernen müssen sich zu regenerieren und unter Umständen ihre Arbeitsbelastung und ihre Einstellung zum Beruf zu hinterfragen.

 

Zusammenfassung der Dinge, um sich gezielt von der Arbeit abschalten zu können

  1. Eingestehen, dass Sie gestresst sind und Möglichkeiten der Entspannung benötigen
  2. Reduzieren Sie Ihre Erreichbarkeit
  3. Planen Sie bewusst Entspannungsfenster ein und unternehmen, was Ihnen Spaß macht
  4. Üben Sie sich in Geduld – Entspannung braucht Zeit

 

Anna Mirabichvili – Marketing and Communications

 

*Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Personenbezeichnung in diesem Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.