Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein Thema, das uns alle angeht. Ob Sie nun berufstätige Eltern, Vollzeitbeschäftigte oder Arbeitgeber sind, es kann schwierig und herausfordernd sein, alles unter einen Hut zu bringen. Es gibt Zeiten, in denen man in einem Bereich etwas aufgeben muss, damit es an anderer Stelle vorangeht – dabei muss das nicht immer so sein.
In diesem Blog gehen wir der Frage nach, wie sich ein glückliches Familienleben und eine erfolgreiche Karriere miteinander in Einklang bringen lassen. So können Sie Ihre Karriere vorantreiben und gleichzeitig genug Zeit für sich selbst haben, ohne dass Sie auf dem Weg dorthin Opfer bringen müssen!

Häufige Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Es gibt unzählige Gründe, die es Familienvätern und -müttern erschweren, den Alltag mit Kindern und die Anforderungen an den Beruf zu vereinbaren.
Einige Gründe sind zum Beispiel:

  • Mangelnde Betreuungsangebote für Kinder
  • Hohe Betreuungskosten
  • Unsichere Arbeitsplatzsituation (beispielsweise durch befristete Arbeitsverhältnisse)
  • Hohe Doppelbelastung durch Familie und Beruf

Besonders in Ballungsräumen und Großstädten ist es oft schwierig, für Kinder einen Betreuungsplatz zu bekommen. Teilweise müssen bereits ungeborene Babys in Krippen angemeldet werden, da die Wartelisten mehrere Jahre umfassen. Was also tun, wenn man keinen Betreuungsplatz für das Kind bekommt? In vielen Fällen läuft es darauf hinaus, dass manche Eltern länger Elternzeit nehmen, als ursprünglich geplant und somit ein Wiedereinstieg in den Beruf viel länger dauert als erwartet. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie unter Umständen deutlich länger auf Ihre Mitarbeiter* verzichten müssen.

Ein weiteres großes Problem sind die teilweise extremen Betreuungskosten, die Eltern für Krippen und Kitas aufbringen müssen. Eine Zwickmühle hierbei ist, dass viele Eltern (meist, aber nicht immer, sind es die Mütter) nach dem Wiedereinstieg in den Beruf nicht mehr in Vollzeit arbeiten können, da die Betreuungskosten für eine Vollzeitbetreuung unerschwinglich sind. So arbeiten viele Mütter (aber auch einige Väter!) in Teilzeit, verdienen dadurch weniger Geld. Betroffene Eltern würden uns sicher zustimmen, wenn man diesen Zustand als eine Art Teufelskreis beschriebe.

Ein zusätzlicher Grund, warum es an einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie scheitern kann, ist, dass häufig auf befristete Arbeitsverhältnisse zurückgegriffen wird. Diese sind oft auf ein bis zwei Jahre ausgelegt und werden dann teilweise erneut befristet verlängert. Für Arbeitnehmer bedeutet dieser Umstand eine extreme Unsicherheit, was die Familienplanung zum Teil deutlich beeinflusst. Einige Paare entscheiden sich aus Zukunftsängsten gegen ein Kind (obwohl sie gern eine Familie gründen würden), da sie nicht wissen, wie es beruflich in den nächsten zwei bis fünf Jahren weitergeht. Der Sicherheitsgedanke ist bei der Familienplanung bei vielen Paaren nicht zu unterschätzen.

Die hohe Doppelbelastung, die auf Mütter und Väter zukommt, sobald der Nachwuchs da ist, ist enorm. Das ganze Leben verändert sich und wir meinen hiermit nicht nur unruhige Nächte durchstehen und verschnupfte Kindernasen putzen. Der Alltag hat es in sich und es bedarf hohen Organisationstalents, belastbaren Nerven und eines hohen Maßes an Flexibilität im Job.

Wenn einige Voraussetzungen geschaffen werden, kann aber beides gehen. Familie und Beruf in Einklang zu bringen ist unserer Meinung nach kein Traum, der in Erfüllung gehen sollte, sondern es sollte ein Normalzustand sein.

Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Unternehmen

Unternehmen können ihre Mitarbeiter unterstützen, indem sie gewisse Maßnahmen treffen. Diese könnten beispielsweise so aussehen:

Flexible Arbeitszeiten

Arbeitnehmer, die Kinder haben, brauchen Flexibilität, besonders im Hinblick auf die Arbeitszeiten. Das ist ein unumstrittener Fakt. Kleine Kinder müssen in die Kita und wollen auch wieder abgeholt werden. Sie werden immer wieder mal krank. Das ist ganz normal und sollte von Unternehmen und Vorgesetzten mit Nachsicht und Verständnis behandelt werden. Sie tragen so einen großen Teil dazu bei, dass der Mitarbeiter entspannter und langfristig loyaler sein wird. Denn das Unternehmen bietet ihm die Möglichkeit seine Arbeit so zu erledigen, dass sie mit dem Tagesablauf der Familie vereinbar ist.

Homeoffice-Option

Eine Home-Office-Option ist eine wunderbare Möglichkeit für Eltern, den Arbeitsalltag flexibler zu gestalten und sich – zumindest an manchen Tagen – den logistischen Aufwand zu sparen. So handhaben wir es bei ageneo übrigens auch, aber das nur am Rande.

Es gibt immer wieder Situationen, in denen es schlichtweg einfacher ist, wenn der Mitarbeiter von Zuhause arbeiten kann. Auch diese Möglichkeit sorgt bei Mitarbeitern für ein gutes Gefühl und wird dazu beitragen, dass er zufriedener und unter Umständen auch weniger gestresst ist.

Eigene Betreuungseinrichtung im Unternehmen

Eine eigene Betreuungseinrichtung direkt im Unternehmen ist natürlich ein absoluter Glücksfall. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie ihren Angestellten eine große Last von den Schultern nehmen, wenn sie eine Betreuung vor Ort ermöglichen. Mitarbeiter müssen sich keine Sorgen um einen Betreuungsplatz machen, oft bezuschussen die Arbeitgeber die Betreuung sogar. Sollte etwas Ernstes mit dem Nachwuchs sein, sind die Eltern nicht weit weg.

Auch hier profitieren die Unternehmen enorm, denn sie haben unterm Strich mehr von ihren Mitarbeitern. Mitarbeiter, die diese Möglichkeit nutzen, berichten, dass sie weniger gestresst sind und dass sie sich dem Unternehmen grundsätzlich sehr verbunden fühlen. Familienfreundlichkeit wird großgeschrieben, was das Thema Mitarbeiterbindung angeht.

Hilfe und Unterstützung, auch in der Elternzeit

Nur weil ein Mitarbeiter in Elternzeit ist, bedeutet das nicht, dass er nicht mehr Teil des Teams ist. Denken Sie beispielsweise an Weihnachtsfeiern oder Events. So erhalten Arbeitgeber das Zugehörigkeitsgefühl ihrer Mitarbeiter, was extrem wichtig ist.

Maßnahmen für Arbeitnehmer zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Karriere

Zeitmanagement

Morgens das Kind in die Kita bringen, nachmittags zum Schwimmkurs fahren, nächste Woche ist Sommerfest… berufstätige Eltern müssen ihre Tage außerordentlich gut planen. Der Tag hat eben nur 24 Stunden – was für manche extrem wenig ist. Aber so muss es nicht immer sein. Eltern sollten – so gut es eben möglich ist – die Familientermine gerecht aufteilen. Mal holt der Vater die Kinder ab, ein anderes Mal ist die Mutter wieder dran.

Stress vermeiden

Es sollte auch regelmäßig die Möglichkeit geben, dass Eltern einmal abschalten und sich eine Auszeit nehmen. Ideal ist, wenn sie beispielsweise die Großeltern der Kinder einspannen können oder die beste Freundin/den besten Freund als Babysitter beauftragen. Selbstverständlich sind Eltern am liebsten bei ihren Kindern, aber ein gemütlicher Kinoabend oder ein romantisches Essen zu zweit kann ein wahrer Energiebooster sein. Manchmal helfen schon wenige Stunden, um die Akkus wieder aufzuladen.

Organisation

Eine gute Organisation ist das A und O. Arbeitnehmer sind doppelt gefordert, denn neben Deadlines, die in der Arbeit gehalten werden müssen, erwarten die Kinder, dass Mama oder Papa beim Theaterauftritt dabei ist oder gemeinsam zum Grillfest im Kindergarten gehen.

Arbeitnehmer sollten ihre Termine daher sehr vorausschauend planen. Am besten binden sie ihre Vorgesetzten bereits frühzeitig in die Planung ein.

4 bewährte Work Life Balance Strategien für Familien

Hier noch ein paar Tipps für berufstätige Eltern, damit das Familienglück und die Karriere etwas leichter miteinander funktionieren!

Fall-Back-Strategie oder „doppelter Boden“

Trotz bester Organisation kann es trotzdem einmal passieren, dass etwas Außerplanmäßiges passiert. Es ist also ratsam, dass Eltern sich eine Fall-Back-Strategie überlegen. Wer aus Ihrem Umfeld könnte zur Not einspringen und sich um die Kinder kümmern oder welcher Kollege könnte Sie im Ernstfall im Büro vertreten?

Feierabend ist Feierabend

Oft ist es so, dass berufstätige Eltern einen Teil ihrer Arbeit mit nach Hause nehmen und diese erledigen, wenn die Kinder im Bett sind. Oder sie denken ständig darüber nach, was eigentlich alles noch erledigt werden muss.

Wichtig ist, dass Sie Feierabend machen und zwar auch im Kopf. Denken Sie nicht an all die Dinge, die auf Ihrem Schreibtisch noch auf Sie warten. Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken, Sie sind ein Organisationstalent und werden alles Wichtige rechtzeitig abarbeiten. Seien Sie in Ihrer freien Zeit für die Familie da und genießen Sie die Zeit so unbeschwert wie möglich.

Kalender führen

Führen Sie streng und penibel Kalender. Wann ist welcher Kinderarzttermin, wann ist das Schulfest und wann muss die wichtige Präsentation für Ihren Vorgesetzten fertig sein? Am besten tragen Sie alle wichtigen Termine (beruflich und privat) in einen Kalender ein und stimmen sich mit genügend Vorlauf mit Ihrem Vorgesetzten ab.

Wenn alle nötigen Personen informiert sind, können Sie noch besser und detaillierter planen und die Gefahr, dass sie kurzfristig nicht können, sinkt damit.

Für Entspannung sorgen

Wichtig ist, dass Sie für sich einen Ausgleich zur Doppelbelastung Beruf und Familie finden. Planen Sie diese großzügig im Voraus, spontane Auszeiten sind bei einem so durchgetakteten Tagesablauf eher unrealistisch. Tun Sie das, was Ihnen Spaß macht. Wenn es Sport ist, gehen Sie zum Sport. Wenn Sie gerne tanzen, gehen Sie tanzen. Falls Sie gerne Motorrad fahren, planen Sie eine schöne Route für eine Motorradtour. Was auch immer es ist, tun Sie es. Fragen Sie Freunde, Großeltern, Tanten oder Onkel der Kinder, ob sie auf die Kleinen aufpassen können. Scheuen Sie sich nicht, Ihr soziales Umfeld zu nutzen und um Unterstützung zu bitten. Auch wenn es manchmal schwerfällt, aber es geht um einen Tag, oft sogar nur um ein paar Stunden. Tun Sie etwas für sich und laden Sie Ihre Batterien wieder auf.

Bei allen guten Ratschlägen ist eines ganz wichtig. Berufstätige Eltern sollten kein schlechtes Gewissen haben. Nicht ihren Kindern gegenüber, weil sie vielleicht manchmal wenig Zeit haben, aber auch nicht dem Arbeitgeber gegenüber, weil das Kind zum dritten Mal in diesem Quartal krank ist. Es ist nun einmal so und es ist nicht leicht, es immer allen recht zu machen. Manchmal hilft Verständnis (auch vom Partner) und zu wissen, dass der Arbeitgeber unterstützend zur Seite steht.

Für uns bei ageneo ist das Thema Familie und Beruf ein sehr elementares. Die Hälfte unserer Mitarbeiter sind Mütter und Väter und brauchen Flexibilität – dessen sind wir uns vollkommen bewusst. 
Es besteht die Möglichkeit, Homeoffice-Tage einzulegen, außerdem haben wir flexible Arbeitszeiten. Diese nutzen unsere Mitarbeiter gerne, beispielsweise um ihre Kinder morgens in die Kita zu bringen oder sie abends abzuholen.
Auch unsere Feiern (Adventsfeiern, Sommerfeste) stehen immer ganz im Zeichen der ageneo-Familie! Wir feiern kinderfreundlich und alle Mitarbeiter bringen ihre Kleinen mit.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, wie wir uns tägliches Miteinander gestalten und was uns wichtig ist, klicken Sie hier – Karrieremöglichkeiten.

 

Anna Mirabichvili – Marketing and Communications

 

*Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Personenbezeichnung in diesem Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.