„Nachhaltigkeit“. 2018 zum Unwort des Jahres in Österreich gewählt und auch bei uns ein Begriff, der stark in der Kritik steht. Inflationär gebraucht in Politik, Werbung, Wirtschaft und überhaupt verliert der Begriff an Kraft und Bedeutung. Angesichts der klimatischen Herausforderungen, vor denen wir stehen, ist dies jedoch ein Jammer. Nachhaltigkeit ist mit Hinblick auf kommende Generationen nicht nur ernst zu nehmen, sondern sollte auch ein gelebtes Kriterium in allen Bereichen unseres Alltags sein. Auch das Büro bzw. unser Arbeitszimmer, der Raum, in dem wir einen Großteil unseres Lebens verbringen, sollten wir auf Nachhaltigkeit hin prüfen. Dazu gehören alle Dinge und Prozesse, die mit unserem beruflichen Alltag verbunden sind, denn es ist weder besonders kostenintensiv noch schwierig das eigene Arbeitsumfeld nachhaltiger zu gestalten.

Wir geben Ihnen hier 9 einfache und nützliche Tipps!

Schon mal von Ecosia gehört?

Ich „ecosia“ das mal schnell. Dass sich dieser Wortgebrauch durchsetzt, ist zumindest momentan noch sehr unwahrscheinlich dafür aber aus ökologischer Sicht umso bedauernswerter. Ecosia ist eine ökologische Suchmaschine, deren Suchergebnisse und Suchanzeigen von Bing, der Microsoft-eigenen Suchmaschine geliefert werden. 80% des Einnahmeüberschusses spendet Ecosia für gemeinnützige Naturschutzorganisationen. Beispielsweise führen nach Angabe des Unternehmens durchschnittlich 45 Suchanfragen zu einer Baumbepflanzung. Also ob für den privaten oder beruflichen Kontext, informieren Sie sich unter https://www.ecosia.org/

Herr Kollege, ist Ihr Stift denn ökologisch unbedenklich?

Ja es gibt ihn, den nachhaltigen Bürobedarf für jedermann. Dabei geht es nicht nur um Recycling-Papier mit Farben auf Pflanzenölbasis. Nahezu jedes Büromaterial, Mobiliar oder Schreibwaren können nachhaltiger eingekauft werden. Kugelschreiber aus Recyclingpappe oder gleich Nachfüllstifte, lösemittelfreier Biokleber, Radiergummi aus Naturkautschuk, Monitorständer aus Bambus usw. Die Liste ist lang, aber wer sich dafür interessiert wird bei einer kurzen Ecosia-Suche schnell fündig.

Mehr Nachhaltigkeit im Büro durch Ökobanken

Ob Arbeitnehmer oder Arbeitgeber, das liebe Geld soll am Ende des Monats den sicheren Hafen im eigenen Bankkonto finden. Doch ist es egal, wohin unser Geld tatsächlich fließt? Das stärker werdende Aufkommen von Ökobanken zeigt auch hier einen Trend hin zum bewussteren Umgang mit finanziellen Transaktionen.  Z.B. werden klimapositive Konten angeboten, die über Klimaschutzprojekte den eigenen CO2 – Fußabdruck kompensieren. Informieren Sie sich über nachhaltige Produkte in den Portfolios der einzelnen Banken und prüfen Sie, ob ein Wechsel für Sie in Frage kommen könnte.

Zum Meeting jetten mit Emissionsausgleich.

Corona hat uns schmerzhaft gezeigt, dass es auch anders geht, wenn es sein muss. Im Zeitalter der Digitalisierung lassen sich viele Probleme nicht nur online lösen, sie lassen sich oftmals auch noch gut lösen! Doch manchmal ist eine virtuelle Präsenz einfach nicht genug und der Weg zum Kunden oder Projekt unvermeidbar. Unternehmen wie Myclimate oder Atmosfair bieten einem die Chance, die eigens verursachten Emissionen auszugleichen, indem ein Geldbetrag in ein Klimaschutzprojekt investiert wird.

Nachhaltige Mittagspause

Bei diesem Punkt allein lässt sich mittels einfachster Maßnahmen eine nachhaltigere Lebensweise umsetzen. Es beginnt mit dem Verzicht auf meist in Kunststoff verpackte to-go-Produkte, geht weiter mit dem Besuch zu Fuß erreichbarer Restaurants und endet (nicht!) mit dem Mitbringen ökologisch unbedenklicher Trinkgefäße und Essensbehälter. Hier etwas zu verändern gelingt sehr leicht, wenn man sich die Mühe macht eingefahrene Routinen zu überdenken und durch nachhaltigere Strukturen zu ersetzen.

Digitalisierung = ökologisch nicht unbedenklich!

Das Verschicken einer Email entspricht der Klimabilanz einer Plastiktüte. Darüber und über viele weitere umweltschädliche Aspekte der Digitalisierung haben wir Ihnen bereits in unserem Beitrag: „Green-IT“ – Digitalisierung und die Krux mit der Umweltverträglichkeit“ berichtet. Wenn Sie sich also weiter über umweltfreundliche Software, langlebigere Hardware oder den Stromverbrauch von Rechenzentren informieren wollen, dann folgen Sie diesem Link zu unserem oben genannten Beitrag.

Ökologisches Büroumfeld: Temperatur, Licht, Grün!

Wie der Titel bereits verrät, geht es hier um Themen, die sich im Grunde von selbst erklären. Doch zu jedem der einzelnen Teilaspekte gibt es interessante Hintergrundinformationen, die einen zum Denken und Nachjustieren anregen könnten.

Was die Temperatur betrifft, vermindert beispielsweise die Reduzierung von nur 1 Grad Raumtemperatur bereits 6 % der Energiekosten! In Kombination mit den richtigen Lüftungstechniken eröffnen sich hier also nicht gerade schmale Einsparungspotenziale. Das freut nicht nur den Geldbeutel, sondern nebenbei auch die Umwelt!

Gleiches gilt für den bewussten Umgang mit Lichtquellen z.B. mittels eingebauter Sensoren oder bewusstem Ausschalten.

Auch Pflanzen haben wie hinlänglich bekannt eine positive Wirkung, allerdings nicht nur, weil sie Schadstoffe aus der Luft filtern. Sie regulieren auch die Luftfeuchtigkeit, reduzieren den Lärmpegel und fördern die Konzentration.

Klimaneutraler Versand

Wie bei den Ökobanken springen auch viele Versandunternehmen auf den grünen Zug auf und bieten ihren Kunden klimaneutrale Versandwege an. Sowohl was Verpackungsmaterialien als auch Transportwege anbelangt, können hier nachhaltigere Optionen gewählt werden, mit denen sich nicht zuletzt auch Kosten sparen lassen. Hier lohnt sich ein Vergleich der unterschiedlichen Versand-Dienstleister, um abhängig vom jeweiligen Bedarf (z.B. Inlands-/Auslandssendung) die richtige Wahl zu treffen. Außerdem fahren die Unternehmen grundsätzlich sehr  unterschiedliche Strategien, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Während manche direkt versuchen den primären Emissionsausstoß z.B. durch umweltschonendere Transportwägen zu verringern, begnügen sich andere Unternehmen damit, nachträglich Geld in ein Problem zu investieren, dass sie selbst durch veraltete technische Ausstattung mitverursacht haben. Ein kritischer Blick ist also auch hier angebracht. 

Mehrere Köpfe – mehrere Ideen

Warum keinen Ideenpool für mehr Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz schaffen? Denn auch hier gilt, dass die besten Ideen meistens von den Mitarbeitern selbst kommen. Also stoßen Sie die Möglichkeit an, dass mithilfe von Plattformen, online-Dokumenten oder klassischen Pinnwänden Verbesserungsvorschläge gesammelt und zur Diskussion bereitgestellt werden. Das ist gut für den Teamspirit und fördert zudem fortlaufend das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit.

 

Carolyn Klein – Marketing Associate

*Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Personenbezeichnung in diesem Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.