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Demenzhelfer

„Ehrenamt ist Ehrensache“

Eine Demenz, (lat. dementia, zu demens ‚unvernünftig‘, ohne mens, das heißt ‚ohne Verstand, Denkkraft bzw. Besonnenheit seiend‘, übersetzbar als „Nachlassen der Verstandeskraft“) ist ein psychiatrisches Syndrom, das bei verschiedenen degenerativen und nichtdegenerativen Erkrankungen des Gehirns auftritt. Demenz umfasst Defizite in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten und führt zu Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen. Vor allem ist das Kurzzeitgedächtnis, ferner das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik, bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Maßgeblich ist der Verlust bereits erworbener Denkfähigkeiten im Unterschied zur angeborenen Minderbegabung. Heute sind Ursachen einiger Demenzen geklärt, bei vielen Formen gibt es jedoch noch keine klaren, unumstrittenen Erkenntnisse zu den Ursachen. Einige wenige Formen von Demenz sind reversibel, bei einigen anderen Formen sind in begrenztem Umfang therapeutische Interventionen möglich, die allerdings lediglich eine Verzögerung des Auftretens bestimmter Symptome bewirken können.

(Quelle: Wikipedia)

Warum ehrenamtlicher Demenzhelfer?

ageneo ist es wichtig, ehrenamtliches Engagement ihrer Mitarbeiter zu unterstützen und auch zu fördern.
Aus diesem Grund war klar, dass Anna Mirabichvili bei der Geschäftsführerin Dilsâd Babayigit offene Türen einrannte, als sie darum bat, ihre Arbeitsstunden für den guten Zweck zu minimieren.

Seit April 2017 ist Anna zweimal in der Woche bei einer hochbetagten Dame und verbringt gemeinsam mit ihr schöne, gemeinsame Stunden.
Das geht aber nicht einfach so – im Vorfeld besuchte Anna eine Schulung, mit deren Abschluss sie sich für die „Begleitung Demenzkranker gem. § 45 c SGB XI“ qualifizierte.

Schulungsinhalte waren unter anderem:

  • Basiswissen Demenz
  • Kommunikation mit dementiell Erkrankten
  • Alltags- und Freizeitgestaltung
  • Sterben, Tod und Trauer

Träger und Koordinator für die Schulung und den ehrenamtlichen Einsatz ist der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. hier die Schwabinger Allianz für Menschen mit Demenz.

Dieses Bild zeigt deutlich, wie ein Hund durch seine bloße Anwesenheit eine Verbindung zwischen zwei Menschen schaffen kann. Es ist bei einem Besuch im März 2018 entstanden und zeigt die Hand der Dame, Annas Hand und natürlich Annas Hund Sazou.

Anna beschreibt ihre Entscheidung für das Ehrenamt und ihre Besuche wie folgt:

„Für mich stand irgendwann fest, dass ich einen Teil meiner Zeit gern “spenden“ möchte und der Gesellschaft etwas zurückgeben will. Ich habe mich länger nach einem passenden Ehrenamt umgesehen und kam eher zufällig zum Demenzhelfer. In einem Zeitungsartikel der Süddeutschen Zeitung mit der Überschrift „Empathie gesucht“ wurde das Konzept des Demenzhelfers vorgestellt und es sprach mich sofort an – obwohl ich weder mit Demenz noch in der Arbeit mit älteren Menschen Erfahrung hatte.

Direkt wandte ich mich an Frau Elisabeth Feustel, die als Ansprechpartnerin in dem Artikel genannt wurde und ein paar Tage später war ich zum persönlichen Gespräch vor Ort im Caritas Zentrum Schwabing/Milbertshofen.
Nach genauer Beschreibung, was es bedeutet ehrenamtlich dementiell erkrankte Menschen zu besuchen, wusste ich, dass das genau das Richtige für mich ist.

Ich wurde direkt zur Demenzhelferschulung angemeldet, absolvierte sie und so besuche ich seit Anfang April 2017 eine hochbetagte Dame. Sie ist jenseits der 90 Jahre alt und bestreitet mit einer Demenzerkrankung ihren Alltag.

Bei den ersten Besuchen wurde ich von Frau Feustel begleitet.

Mittlerweile begleitet mich mein Hund Sazou, der durch seine ruhige, ausgeglichene Art eine ganz besondere Beziehung zu der Dame entwickelt hat. Sie mag es sehr in zu streicheln, ihn mit Hundekeksen zu verwöhnen oder ihn bei seinen diversen Tricks zu beobachten („Gib die Pfote“, etc.). Seit neuestem darf Sazou sogar neben ihr auf der Couch liegen und beide genießen die Nähe.
„Es ist aber immer noch so, dass sich zwischen der Dame und mir eine Vertrauensbasis aufbaut – was bei einem Menschen mit einer Demenzerkrankung selbstverständlich viel länger dauert, als bei einem nicht eingeschränkten älteren Menschen. Seit kurzem werden wir sogar erkannt – was ein Meilenstein für die Dame bedeutet und mich unheimlich freut. Sie weiß nun, dass wir zwei Mal in der Woche zu Besuch kommen und darauf kann sie sich freuen. Das ist wirklich schön.

Es ist jedes Mal spannend, nie wissen Sazou und ich was uns erwartet.

Gehen wir heute ein wenig spazieren? Trinken wir Tee und Essen Kuchen zum Frühstück? Spielen wir Senioren-Domino oder will unsere Dame lieber Kreuzworträtsel lösen? Egal worauf sie Lust hat, alles wird gemacht, so wie sie es sich wünscht. Und wenn wir das Radio aufdrehen und Schlager der 20er Jahre hören, ist es auch recht. Schließlich soll sie selber entscheiden, wonach ihr der Sinn steht und da unsere Dame noch gut entscheiden kann, unterstütze ich sie dabei.

Unsere Besuche sind immer unheimlich schön. Nicht nur, weil die Dame unsere Gesellschaft genießt, sondern auch weil wir tolle Gespräche über Gott und die Welt führen, viel miteinander lachen und einfach das Miteinander auskosten.

Für mich ist das Ehrenamt kein „Einschnitt“ oder „Verzicht“ – es hat einen festen Platz in meiner Woche und ich freue mich nach jedem Besuch schon wieder auf den nächsten. Ehrenamt ist Ehrensache.

Ich wünsche mir, dass wir noch ganz viele gemeinsame Stunden, Teekränzchen, Spaziergänge und Plaudernachmittage miteinander verbringen werden.“

Sollten auch Sie auf der Suche nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit sein und mehr über das Ehrenamt des Demenzhelfers erfahren wollen, können Sie sich jederzeit an Frau Elisabeth Feustel von der Schwabinger Allianz für Menschen mit Demenz wenden.

Ihre Kontaktdaten sind:

Elisabeth Feustel
Pädagogin B.A.

Caritas Zentrum Schwabing / Milbertshofen
Hiltenspergerstr. 80, 80796 München
Telefon: 089 30007645
E-Mail: Elisabeth.Feustel@caritasmuenchen.de

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