Das Arbeiten von Zuhause hat sich in den letzten Jahren spürbar etabliert. Aus einem Trend ist für viele Unternehmen und Angestellte mittlerweile Alltag geworden. Das Homeoffice findet immer mehr Unterstützer, niemand wird mehr schief angeschaut, wenn er sich seinen Schreibtisch in den eigenen vier Wänden einrichten möchte.
Es gibt eine Reihe an Vorteilen, die das Homeoffice sowohl für Mitarbeiter* als auch für Unternehmen mit sich bringt. Diverse Studien belegen, dass Mitarbeiter, die von Zuhause arbeiten, motivierter und seltener krank sind, außerdem können Unternehmen Kosten sparen und leisten einen Beitrag zur Work-Life-Balance ihrer Angestellten.
Trotz diverser Vorteile, gibt es einiges zu beachten, damit sich der Traum vom Homeoffice auch wirklich erfüllt.

Wir haben Ihnen hier die 6 wichtigsten Tipps für das perfekte Homeoffice zusammengestellt.

 

  • Sorgen Sie für Ruhe

Einer der wichtigsten Faktoren, damit Sie konzentriert arbeiten können, ist Ruhe. Idealerweise können Sie einen ganzen Raum als Büro einrichten, dann können Sie die Tür schließen und signalisieren so, dass Sie nicht gestört werden dürfen.

Hier müssen alle Mitbewohner mitspielen. Jeder muss verstehen, dass Sie arbeiten und keinen Urlaub haben. Am Anfang wird das sicher zu einigen Diskussionen führen und es wird bestimmt etwas dauern, bis Freunde und Familie verstanden haben, dass Kaffeekränzchen, Smalltalk und Co. bis nach offiziellem Feierabend warten müssen.

Tipp: Hängen Sie ein Schild an die Tür „Bitte nicht stören. Ich arbeite“, wenn Sie definitiv ungestört sein möchten. Bei vielen Menschen wirkt das Wunder und es fällt ihnen leichter, sich an die Regeln zu halten. Besonders für im Haus lebende Kinder eignet sich diese Methode recht gut.

 

  • Pausen und geregelte Arbeitszeiten

Geregelte Arbeitszeiten: Am besten besprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, zu welchen Zeiten Sie erreichbar sein müssen. Hierbei handelt es sich um eine wichtige Absprache und schützt Sie vor Missverständnissen oder unguten Gedanken bei Ihrem Chef, wie „Warum erreiche ich Herrn Müller eigentlich nicht? Mäht er Rasen oder guckt er Fußball?“. Stellen Sie sicher, dass Sie zu den vereinbarten Zeiten auch wirklich erreichbar sind. So erhalten Sie die Vertrauensbasis – denn eine Homeoffice-Regelung setzt immer einen Vertrauensvorschuss voraus. Ihr Vorgesetzter vertraut Ihnen, dass Sie auch ohne seine Anwesenheit oder Kontrolle, einen einwandfreien Job erledigen. Vergessen Sie das nie.

Pausen einlegen: Achten Sie darauf, dass Sie vernünftige Pausen machen. Viele Menschen essen im Homeoffice während der Arbeitszeit und machen keine ordentliche Pause. Sie essen schnell ein Brot nebenbei oder eine Kleinigkeit hier und das Mittagessen dort. Das ist nicht gut. Sie müssen – genau wie bei Pausen im Büro – auch mal abschalten, sich bewegen, etwas Gutes essen. Das ist wichtig und sollte nicht unterschätzt werden. Mit adäquaten Pausen bleiben Sie kreativ, frisch und leistungsfähig.

Schön wäre, wenn Sie Ihre Pausen für soziale Kontakte nutzen. Essen Sie beispielsweise mit Ihrer Familie gemeinsam zu Mittag oder treffen Sie sich auswärts mit Freunden zu einem Lunch. Besonders jetzt, wo Sie tagsüber allein sind, sollten Sie soziale Kontakte unbedingt pflegen.

Berufliches und Privates trennen: Passen Sie auf, dass Sie Berufliches und Privates nicht vermischen. Nur mal schnell die Spülmaschine ausräumen, Staubsaugen oder die Lieblingsserie gucken? Das sollten Sie unterlassen, selbst wenn die Verlockung noch so groß ist und das Teufelchen auf der Schulter flüstert „Aber es merkt doch keiner, also tu es!“, raten wir dringend davon ab. Nicht nur, weil Sie damit gegen die Regeln verstoßen, es hindert Sie auch daran, konzentriert zu arbeiten und Ihre Leistung zu bringen. Also bleiben Sie professionell und erledigen Sie Ihre Arbeit. Ihr Feierabend ist sowieso greifbarer, da Sie keinen Arbeitsweg haben, auf dem Sie ein übler Stau erwarten könnte. Seien Sie dankbar dafür und halten Sie sich an die getroffenen Absprachen. Setzen Sie Ihr Privileg nicht leichtfertig aufs Spiel.

 

  • Büroausstattung

Wichtig ist, dass Sie sich Ihr Homeoffice gut einrichten, zum einen so, dass Sie sich wohlfühlen, aber auch, dass Sie ohne Einschränkungen oder gesundheitliche Schäden arbeiten können.

Hierzu gehört:

  • Eine schnelle Internet- und Telefonverbindung, sowie eine gute Mobilfunkabdeckung
  • Ein richtiger Schreibtisch – idealerweise höhenverstellbar
  • Ein ergonomischer Schreibtischstuhl
  • Ein Leistungsstarker PC und ein moderner Monitor

Tipp: Stellen Sie sicher, dass alles einwandfrei funktioniert, bevor Sie starten wollen. Es wäre sehr ungünstig, wenn Sie Ihren ersten Homeofficetag verplempern, weil die Systeme nicht laufen oder Sie den PC nicht in Gang kriegen. Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem IT-Kollegen, damit er Ihnen im Problemfall helfen kann (Stichwort Fernwartung). Außerdem kann er Ihnen im Vorfeld Tipps zur Internetverbindung und Co. geben und Ihnen sagen, welche Geschwindigkeiten benötigt werden, damit Ihre Systeme und Apps einwandfrei performen.

Wenn alles wie am Schnürchen läuft, setzt das auch ein gutes Signal bei Ihrem Vorgesetzten. Außerdem bestehen viele Unternehmen aus Datenschutz-Gründen darauf, die Ausrüstung zu stellen und für die nötigen unternehmenseigenen Sicherheitsrichtlinien zu sorgen.

 

  • Wohlfühlfaktoren

Ein großer Vorteil im Homeoffice ist, dass Sie es sich einrichten können, wie Sie es möchten und das Inventar Ihrem Stil entsprechend auswählen können. Alles was Ihnen gefällt, ist erlaubt. Wenn Sie den rosa Flauschteppich herrlich finden, dann legen Sie ihn in Ihr neues Büro und freuen Sie sich darüber – denn wohlfühlen ist ein wichtiger Aspekt bei der Heimarbeit. Trotzdem soll es ein Arbeitsplatz und keine Kuschelzone mit Musikbeschallung sein. Der Arbeitgeber hat durchaus Anspruch darauf, die Homeoffice-Plätze selbst einzurichten und entsprechende Vorgaben zu machen.

Tipps: Mit folgenden Accessoires und Maßnahmen, machen Sie es sich richtig schön

  • Pflanzen: Sie schaffen eine schöne Atmosphäre und sorgen gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima. Ideal eignen sich pflegeleichte Grünpflanzen, die nicht zu aufwändig in der Pflege sind und trotzdem üppig wachsen und grün sind. Bewährt haben sich unter anderem Anthurien (die blühen auch schön!), Einblätter (sehr pflegeleicht und trotzdem üppig) und kleinere Palmenarten.
  • Frische Luft: Sorgen Sie dafür, dass Sie immer mal wieder ordentlich durchlüften. Das schafft ein gutes Raumklima und schützt Sie vor Kopfschmerzen und Müdigkeit. Außerdem hilft frische Luft dabei, sich zu konzentrieren.
  • Bilder: Verschönern Sie den Raum doch mit ein oder zwei schönen Bildern, die Sie vom Schreibtisch sehen können. Achten Sie hier auf ausgleichende Motive, wie z.B. Naturaufnahmen. Bedenken Sie auch, dass Farben uns unbewusst beeinflussen. Knallige Farben können uns in Stress versetzen, Naturfarben wird eher ein beruhigender Einfluss nachgesagt.
  • Licht: Wichtig ist, dass Sie Ihren Arbeitsplatz gut beleuchten. Ein zu viel oder zu wenig an Licht kann schnell zu Kopfschmerzen führen und ist darüber hinaus schlecht für die Bildschirmarbeit. Perfekt ist eine Tageslichtlampe, die Sie auf oder neben Ihren Schreibtisch stellen, je nachdem wie groß das Modell ist.
    So oft es geht sollten Sie aber natürlich auf echtes Tageslicht setzen. Verbringen Sie Ihre Pause also am besten draußen. So bekommen Sie frische Luft und bewegen sich. Gehen Sie spazieren oder drehen Sie eine Runde mit dem Fahrrad, genießen Sie nach dem Essen einen Espresso auf der Terrasse oder dem Balkon. Und wenn die Sonne scheint, trinken Sie am besten gleich zwei Espressi.
  • Duft: Es ist bewiesen, dass Düfte positive Gefühle im Menschen wecken können. Besonders geeignet für ein Büro sind Zimt und Minze. Sie stärken die Konzentration und wecken zugleich den Geist. Probieren Sie es doch einmal aus, mittlerweile gibt es diverse Anbieter, die schöne Raumdüfte anbieten. Einen Versuch ist es allemal wert.

  • Organisieren Sie sich

Am Anfang kann es schwierig sein, sich an die neuen Gegebenheiten im Homeoffice zu gewöhnen. Es gibt keine vorgegebenen Strukturen mehr, Sie müssen sich also selber organisieren.
Schauen Sie also, dass Sie sich mit entsprechenden Listen helfen, gut eignen sich hierfür zum Beispiel To Do-Listen. Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und legen Sie sich Zeitpläne fest, damit Sie alles termingerecht erledigen können.
Wichtig ist auch, dass Sie Ziele definieren. Diese können ganz unterschiedlich sein, aber stecken Sie sie so, dass Sie diese auch erreichen können – denn das motiviert.
Tipp: Lernen Sie sich selber zu motivieren und zu loben. Da Sie im Homeoffice ohne Ihre Kollegen und Vorgesetzten arbeiten, findet Lob nicht unmittelbar statt. Damit Ihre Motivation aber nicht auf der Strecke bleibt, sollten Sie sich ruhig einmal mehr auf die eigene Schulter klopfen und sich sagen: „Das hast du richtig gut gemacht! Weiter so!“.

 

  • Disziplin

Achten Sie darauf, dass Sie sich von Anfang an disziplinieren. Dem einen wird es unter Umständen leichter fallen, sich an ein Mehr an Freiheiten zu gewöhnen. Denjenigen, denen es schwerer fällt, sollten unbedingt lernen, sich zusammenzureißen und sich nicht von diversen Verlockungen zum „Schludern“ verleiten lassen.
Tipp: Oftmals hilft es schon, wenn Sie sich anziehen, als würden Sie ins Büro gehen. Das verleiht dem Homeoffice etwas Offizielles. Natürlich muss es kein Anzug oder Kostüm sein, aber Jogginghose und Kapuzenpulli verleiten dazu, es sich gemütlicher zu machen, als es bei der Heimarbeit von Vorteil wäre.

Behalten Sie immer im Kopf, dass es ein Privileg ist, die Freiheiten des Homeoffices und die damit verbundenen Annehmlichkeiten zu genießen. Tun Sie sich also selber einen Gefallen und halten Sie sich immer an die Vereinbarungen, die Sie mit Ihrem Vorgesetzten abgesprochen haben.

Anna Mirabichvili – Marketing and Communications

 

*Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Personenbezeichnung in diesem Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.