„Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“
So lautet das diesjährige Motto am Weltfrauentag und wir bei ageneo können uns dem nur anschließen. Als Personalberater*innen, die nach Fach- und Führungskräften im Life Science Bereich suchen, sind wir tagtäglich mit diesem Bereich konfrontiert.
Eine kurze Überprüfung unserer eigenen Datenbank zeigt, dass 73% unserer aufgeführten Kandidat*innen männlich und lediglich 27% weiblich sind. Diese Übersicht gibt einen realistischen Überblick über die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt. Wir sind der Meinung: dieses Verhältnis muss ausgeglichener sein! Interessanterweise überwiegt in unserer internen Firmenstruktur knapp die Anzahl der Frauen. Europaweit belegt Deutschland laut dem Statistischem Bundesamt lediglich den 20. Platz mit einem 29%-igen Anteil der Frauen in der Führungsebene (Stand 2021 – Quelle: Destatistis).
Die Geschichte vom Weltfrauentag
Seit 1911 wird der Weltfrauentag gefeiert und obwohl Deutschland eines der ersten Länder war, das diesen beging und die Fortschritte durch das neu geschaffene Bewusstsein deutlich spürbar sind, so haben wir dennoch Arbeit vor uns. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Weltfrauentag verboten und stattdessen der Muttertag mehr in den Vordergrund gerückt, da dieses Frauenbild mehr dem NS-ideologischen Rollenverständnis entsprach. Bis heute hält sich diese Vorstellung hartnäckig in den Köpfen und so befinden sich wesentlich mehr Frauen in Eltern- oder Teilzeit als Männer. Das begünstigt ein Stagnieren der Karriere aufgrund von Unterbrechungen sowie die Gefahr von Altersarmut und finanzieller Abhängigkeit für Frauen.
Frauen, die in der Vergangenheit als Hausfrauen gearbeitet haben, haben oft keine oder nur geringe Rentenansprüche erworben, da sie keine Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Da Frauen im Durchschnitt immer noch weniger verdienen als Männer und häufiger in Teilzeit arbeiten oder Erwerbsunterbrechungen haben, sind ihre Rentenansprüche ohnehin oft niedriger als die von Männern. Wenn Frauen dann im Alter auf eine Rente angewiesen sind, kann es passieren, dass sie trotz staatlicher Unterstützung wie einer Grundsicherung im Alter in die Altersarmut abrutschen.
2023 findet dieser wichtige Tag zum 112. Mal statt. Die Zahl 112 ruft ein inneres Alarmsignal hervor und betont entsprechend die Wichtigkeit des Themas. Laut dem Bundesfamilienministerium wird „jede dritte Frau in Deutschland […] in ihrem Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Bei jeder vierten Frau ist der Täter der aktuelle Partner oder ein früherer Partner.“ Erst seit dem Jahr 1997 gilt Vergewaltigung in der Ehe als Straftat und seit 2016 gilt gesetzlich verankert „Nein heißt Nein“ – noch fortschrittlicher ist dabei die spanische Gesetzgebung „Nur Ja heißt Ja“, die den Betroffenen von sexuellen Übergriffen die Mitverantwortung nehmen. Diese Veränderungen und Fortschritte tragen alle enorm zur Gleichberechtigung bei.
Ziele des Internationalen Tag der Frauen
Die Mitarbeiter*innen bei ageneo wurden aufgerufen, drei Wörter, welche sie mit diesem Tag assoziieren, anonym anzugeben. Daraus entstand eine Wortwolke, welche mittels der Größe aufzeigt, wie oft verschiedene Wörter genannt wurden. Am häufigsten wurde „Gleichberechtigung“ genannt. Das Ziel der Gleichberechtigung – dass die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts bzw. Genders bekämpft wird – ist noch lange nicht erreicht und jede*r sollte etwas zu diesem wichtigen Vorhaben beitragen.
Beispielsweise unterstützt ageneo ein Frauenhaus und finanziert die Ausbildung eines afrikanischen Mädchens. Bildung ist oftmals der Schlüssel in ein besseres Leben und insbesondere Frauen bzw. Mädchen wird dieser Zugang oft verwehrt. Tatsächlich ist es deutschen Frauen erst seit 1977 offiziell erlaubt, unabhängig von ihrem Ehestatus oder Haushalt zu entscheiden, berufstätig zu sein. Für uns ist das glücklicherweise kaum noch vorstellbar, auch wenn die Planung einer Frau von Familienglück und der eigenen Karriere ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt.
Wir wollen die Aufmerksamkeit für diesen wichtigen Tag stärken und Sie dazu aufrufen, dasselbe zu tun. Es bewirkt auch schon sehr viel, sich selbst und die eigenen Vorstellungen sowie Rollenbilder im Alltag zu hinterfragen. So können wir alle zu einem besseren Miteinander beitragen!
Anna F. Zierhut – Ass. Recruitment Consultant & Content Marketing