Telefoninterviews gehören inzwischen in vielen Unternehmen ganz selbstverständlich zum Recruiting-Prozess.
Warum liegt auf der Hand, es ist eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, einen „ersten Blick“ auf die Person hinter dem Lebenslauf zu werfen.

 

Das Telefoninterview wird gern genutzt, wenn:

  • der Bewerber* einen sehr langen Anfahrtsweg hat
  • es eine sehr große Anzahl an Bewerbern gibt
  • es Fragen zur Bewerbung gibt, können diese vor dem persönlichen Interview geklärt werden

 

Vorbereitung auf das Telefoninterview

In der Regel ersetzen Telefoninterviews kein persönliches Vorstellungsgespräch.  Dennoch gilt:

Wie für jedes Vorstellungsgespräch ist auch für das Telefoninterview eine gründliche Vorbereitung das A und O.

Nehmen Sie dieses Telefonat unbedingt ernst und sehen Sie es als das, was es ist: Ihr erstes Vorstellungsgespräch beim Unternehmen. Entsprechend geht es darum, einen professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Folgende Punkte können Sie vorbereiten:

  • Prüfen Sie die Ansage auf Ihrer Mailbox und besprechen sie ggf. neu
  • Holen Sie Informationen über das Unternehmen (Website) und die vakante Position (Stellenbeschreibung) ein
  • Bereiten Sie Fragen zur Vakanz und zum Unternehmen vor, die Sie interessieren. Eine Auswahl möglicher Fragen finden Sie hier.
  • Achten Sie für den vereinbarten Termin unbedingt auf Hintergrundgeräusche. Es sollte ruhig sein, so können Sie sich besser konzentrieren und Ihr Gegenüber hört keine Störgeräusche.

 

Während des Gespräches

  • Eröffnen Sie das Gespräch, indem Sie sich bedanken, dass das Telefonat stattfindet und dass Sie sich auf den Austausch freuen.
  • Vorstellung: Für gewöhnlich folgt dann die Vorstellung der Gesprächsteilnehmer.
    Stellen Sie sich vor – noch einmal mit Ihrem vollen Namen und auf welche Position Sie sich beworben haben.
    Tipp: Machen Sie sich Notizen über die wichtigsten Facts Ihres Gegenübers.
  • Halten Sie Ihre Bewerbung parat, es kommt häufig vor, dass gezielte Fragen zu Ihrem CV gestellt werden.
  • Ebenso sollten Sie die Stellenbeschreibung zur Hand haben. Das ist besonders wichtig, wenn Sie hierzu Fragen haben.
  • Wenn sich das Gespräch dem Ende neigt, fragen Sie, wie der Prozess weiter gestaltet wird. So erfahren Sie, bis wann Sie mit einer Rückmeldung und im besten Fall mit der Einladung zum persönlichen Interview rechnen können.

 

Tipp: Stellen Sie sich außerdem ein Glas Wasser bereit. Falls Sie einen trockenen Mund bekommen, können Sie direkt Abhilfe schaffen.

Interview via Skype

Gar nicht so selten werden Erstgespräche auch über Skype geführt.

Wichtig hierbei:

  • Achten Sie auf den Hintergrund, der hinter Ihnen sichtbar ist. Ein Wäscheständer mit Ihren Socken oder ein Berg mit Geschirr vom Vorabend sollte Ihr Gesprächspartner nicht sehen.
  • Wählen Sie die Kleidung aus, die Sie bei einem Vorstellungsgespräch tragen würden. Mindestens aber eine Bluse für die Damen und ein Hemd für die Herren.
  • Sitzen Sie aufrecht und legen Sie die Hände ruhig auf den Tisch
  • Lächeln Sie und halten Sie Augenkontakt

 

Die Macht der Körpersprache und -haltung

Salesprofis wissen es natürlich und wenden es regelmäßig an – die Körpersprache und -haltung hat einen massiven Einfluss auf das, was Sie sagen und wie es bei Ihrem Gesprächspartner ankommt.

Deshalb unser Tipp: Führen Sie wichtige Gespräche im Stehen, diese Strategie eignet sich besonders für Telefonate.
Wenn Sie besonders aufgeregt oder angespannt sind, lohnen sich einige ruhige, gleichmäßige Atemzüge. Machen Sie sich groß und strecken Sie sich vor dem Gespräch und: Lächeln Sie! Ihr Gegenüber „hört“ ihr Lächeln, versprochen!
Für den ein oder anderen mag es etwas seltsam klingen, aber probieren Sie es ruhig einmal aus. Nicht nur für Interviews, diese Möglichkeit können Sie bei allen wichtigen Telefonaten oder vor Meetings anwenden.

 

Basics zum Telefoninterview

Auch wenn die folgenden Punkte in der Regel jedem klar sind, wollen wir sie der Vollständigkeit halber mit aufführen.

  • Sprechen Sie deutlich und nicht zu schnell
  • Lassen Sie Ihren Gesprächspartner aussprechen und unterbrechen Sie ihn nicht
  • Werden Sie nicht zu ausschweifend, bleiben Sie bei den Fakten
  • Sorgen Sie auch für einen runden Gesprächsverlauf und beantworten Fragen nicht nur mit „Ja“ und „Nein“
  • Stellen Sie Ihre Fragen an den passenden Stellen im Gespräch

Die gängigsten Fragen

Auf Fragen aus den folgenden Kategorien sollten Sie vorbereitet sein:

  • Fragen zu Ihrem bisherigen Werdegang
  • Fragen zu Ihren beruflichen Wünschen (Karrierewunsch, Umzug, etc.)
  • Fragen zu Ihrer Wechselmotivation
  • Fragen dazu, warum das Unternehmen interessant für Sie ist

 

Wichtig: Themen wie Urlaub, Gehalt und Arbeitszeiten werden in der Regel nicht im Telefoninterview angesprochen. Diese Themen besprechen Sie erst im Face-to-Face-Interview. Sprechen Sie diese Punkte also nicht aktiv an.

In manchen Fällen kann der Personaler aber trotzdem nach Ihrem Gehaltswunsch fragen, seien Sie also auf diese Frage sicherheitshalber vorbereitet.

Eine Ausnahme bildet der Bereich der Freelancer. Hier werden für gewöhnlich alle „Hard-Facts“ (Verfügbarkeit, Budget, etc.) sehr pragmatisch und zeitsparend bereits im ersten Telefonat abgeklärt.

 

Wenn Sie weitere Tipps und Tricks rund um die Bewerbung suchen, klicken Sie hier.
Hier finden Sie Tipps zum Dresscode, wie Sie gelassener mit Nervosität umgehen und viele Fragen, die Sie im Vorstellungsgespräch stellen können und auch beantworten sollten können.

 

Anna Mirabichvili – Marketing and Communications

 

*Allein aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei der Personenbezeichnung in diesem Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Die verkürzte Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und beinhaltet keinerlei Wertung. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für alle Geschlechter.